Referentin: Ulrike Ostermeyer, bis 2017 Verlagsleiterin beim Arche Literatur Verlag
10:30-12:00 Uhr: 1. & 2. Tischgespräche-Runde
Viele Manuskripte aus aller Welt landen täglich auf den Lektoratsschreibtischen. Wer da nicht weiß, wonach er sucht, versinkt als LektorIn schnell in dieser Flut, zumal die Orientierung gebenden Verlagsprofile häufig an Klarheit verloren haben. Wonach aber suchen Verlage zurzeit, welche Themen, Stoffe, Genres sind in der Belletristik gefragt und welche Rolle spielt dabei die Literatur? Welche Kriterien sind wichtig bei der Gestaltung eines belletristischen Programms? Was ist ein Spitzentitel, ein Midlist-Titel oder ein sogenannter Weglasstitel? Wieviel hängt vom persönlichen Geschmack des Lektors oder der Lektorin ab, und wie funktioniert der gesamte Entscheidungsprozess in einem Verlag? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen Verlagen und Literaturagenturen? Was tun Verlage für ihre AutorInnen und was wird umgekehrt erwartet? Welche Vor- und Nachteile haben große und kleine Verlage?
Antworten auf diese und andere Fragen sollen helfen, die Chancen, als AutorIn einen Verlag zu finden – und möglichst natürlich den passenden – realistisch einzuschätzen. Als erfahrene Verlegerin öffnet Ulrike Ostermeyer den Blick hinter die Verlagskulissen in einer Zeit, in der die Zahl der Buchkäufer sinkt (um 6,1 Millionen seit 2012), zugleich aber immer noch mehr als 2.000 Verlage mit etwa 85.000 Neuerscheinungen im Jahr um Leser buhlen und der Umsatzdruck die Entscheidung für oder gegen ein Buch (fast) immer mitbestimmt.
Ulrike Ostermeyer ist seit 25 Jahren im Verlagsgeschäft, war zunächst Literaturagentin in London, danach Lektorin bei dtv, Programmleiterin bei den Ullstein Buchverlagen und zuletzt Verlegerin des Arche Literatur Verlags.