Referentin: Lisa Kuppler, Lektorin, Übersetzerin und Creative Writing-Dozentin
3. & 4. Tischgespräche-Runde (13:30-15:00 Uhr)
Bei jedem anderen Genre können mehr oder wenig erfahrene Autor*innen recht weit damit kommen, wenn sie einfach drauflosschreiben, die Figuren beim Schreiben entwickeln und die Story nach und nach entdecken. Bei Krimis funktioniert das nicht. Krimis müssen vor dem Schreiben geplottet werden, zumindest in groben Zügen. „Den Mörder denke ich mir zum Schluss aus“, ist kein gutes Rezept für einen spannenden Krimi.
In dieser Tischgesprächsrunde stellt Lisa Kuppler Strategien fürs Plotten von Krimis vor. Der Fokus liegt auf der Ermittlung und der Frage, wie sinnvoll es ist, beim Krimiplotten einmal nicht mit den Figuren, sondern mit der Tat zu starten. Wir reden über Informationsmanagement, Lese- und Genreerwartungen, sinnvolle Perspektiven und warum Wendepunkte eigentlich so wichtig sind. Und darüber, wie das ganze theoretische Geplotte mörderischen Spaß machen kann.
Lisa Kuppler ist Lektorin, Übersetzerin und Schreibcoach, seit 1996 arbeitet sie in Berlin bei Das Krimibüro. Sie hat Liebesromane geschrieben (Sturm der Liebe), sie war Ghostwriterin für politische Thriller, sie hat Anthologien herausgegeben (Queer Crime, Astrokrimis), für den legendären Rotbuch Verlag hat sie Krimi-Altmeister Micky Spillane ins Deutsche übersetzt. Im Corona-Lockdown schrieb sie eine Sherlock-Holmes-Kurzgeschichte, die in der Anthologie The Only One in the World veröffentlicht wurde.
Seit 2002 unterrichtet Lisa Kuppler kreatives Schreiben: derzeit an der Autorenschule Schreibhain in Berlin und am Nordkolleg in Rendsburg, manchmal auch im Schwarzwald und online mit dem Buchexpertinnen-Team The Writing Spirit. Zusammen mit dem Krimiautor Carlo Feber leitet Lisa Kuppler aktuell die 3. Schreibakademie am Nordkolleg Rendsburg, eine einjährige Ausbildung für Autor*innen.
Foto (c) Doreen Lemke