Referentinnen: Sonja Lewandowski, Literaturwissenschaftlerin und Ethnologin sowie Mitorganisatorin der Kölner Literaturtage, und Miriam Zeh, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt und freie Redakteurin sowie Moderatorin in der Buchredaktion des Deutschlandfunks
3. & 4. Tischgespräche-Runde (13:00-14:30 Uhr)
Sexismus im Literaturbetrieb hat viele Gesichter. Er reicht vom jovialen Ratschlag an die junge Frau bis zur schenkelklopfend weitergetratschten Bettgeschichte. Weil in kaum einer Branche informelle Abläufe und implizites Wissen so karriereentscheidend sind, reproduzieren sich im Literaturbetrieb an vielen Stellen dieselben weitgehend homogenen, weißen, bildungsbürgerlichen Milieus. Benachteiligung hat dabei nicht nur mit Geschlecht, sondern auch mit Alter, Klasse und Herkunft zu tun. Wie trete ich nun konkret diskriminierenden Strukturen entgegen? Wo finde ich Verbündete? Und wie netzwerke ich anders? Dieser Workshop schafft Bewusstsein, Gesprächsraum und gibt Handreichungen für konkrete Betriebssituationen. In intersektionaler Perspektive wollen wir laut über weibliche* Autoritäts- und Solidaritätsformen nachdenken.
Sonja Lewandowski erforscht ethnografisch-literaturwissenschaftlich den neuen Studiengang Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln; künstlerische Leiterin des interdisziplinären Literaturfestivals Ingeborg, Irmgard or [Insert Female Artist]: Die kunstseidene Frau, das im September 2019 in Köln Fremd- und Selbsterzählungen weiblicher Autorschaft künstlerisch-forschend erkunden wird; Mitorganisatorin der Kölner Literaturtage 2019 zum Thema Klassismus; freie Rezensentin für den Literarischen Monat.
Miriam Zeh ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie freie Redakteurin und Moderatorin in der Buchredaktion des Deutschlandfunks. Sie erforscht und beschreibt bevorzugt soziologische Mechanismen, Autorinszenierungen und Arbeitsbedingungen im Literaturbetrieb. Halbjährlich erscheint im Transcript-Verlag die Zeitschrift „Pop. Kultur und Kritik“, die sie seit diesem Jahr mitherausgibt.
Fotos: privat