Referentinnen: Kristine Kress, freie Lektorin, Übersetzerin, Dozentin und Coach, sowie Anke Gasch, Bilderbuchautorin, Schreibberaterin und Chefredakteurin der Federwelt
1. & 2. Tischgespräche-Runde (10:20-11:50 Uhr)
Die Idee ist im Kopf, im Geist schreiben sich die Dialoge wie von allein, aber sobald man vor dem PC sitzt herrscht Funkstille. Oder: Der Roman ist komplett geplant, er schrieb sich leicht bis Seite 115, aber dann hakte es und plötzlich macht alles andere mehr Spaß, als die Geschichte zu Ende zu schreiben. Oder: Immer hat es mit dem Discovery-Writing wunderbar geklappt, doch nun, bei Roman vier, will das Prinzip nicht mehr tragen, die Erzählfäden hängen lose herum, die Richtung fehlt und der Abgabetermin fürs Manuskript wanzt sich unerbittlich ran. All das und mehr kann an Schreibhindernissen auftauchen. Die wunderbare Nachricht: Wenn wir beim Schreiben nicht weiterkommen, hat das immer einen guten Grund. Und der kann sich auf verschiedenen Ebenen zeigen. Auch in Form von starken Gefühlen, die vermeintlich nichts mit dem Schreiben zu tun haben. Manchmal kennt unser Körper ihn. Und hat auch eine Lösung für unser Problem parat. Wir müssen ihn nur danach fragen.
Welche Ebenen es gibt, wie wir die Körperweisheit beim Schreiben nutzen, wie das mit dem Fragen gehen kann und wie sich die Antworten übersetzen lassen, vermitteln in dieser Tischrunde Kristine Kress und Anke Gasch. Beiden ist es ein Anliegen, bei dieser Tischrunde auch direkt mit Freiwilligen und ihrem aktuellen Schreibhindernis zu arbeiten. Wer mag, kann zu Hause schon aufschreiben, was sie oder ihn bewegt, es in wertschätzender Runde teilen und so direkt erleben, wie hilfreich ein Gespräch mit einem Körperteil oder einem Gefühl sein kann.
Zum Hören für alle, denen die Idee fremd ist, dass der Körper ein eigenes Gedächtnis, eine eigene Weisheit hat: www.br.de
Kristine ist prozessorientierter Coach für alle, die schreiben und lektorieren, freie Lektorin, Übersetzerin und Dozentin. Sie weiß, mit welchen Herausforderungen Autor*innen während des Schreibens und rund um die Veröffentlichung konfrontiert sind. Bei ihrer Ausbildung in N-Prozess-Moderation hat sie viele Methoden und Interventionen kennengelernt, die dabei helfen, Krisen und Blockaden nicht nur als Störungen und Irritationen zu erleben, sondern die in ihnen gebundene Energie zu erkennen und für die eigene Weiterentwicklung zu gewinnen.
Anke ist unter anderem Chefredakteurin der Federwelt, Bilderbuchautorin, Schreibberaterin und ThetaHealing- Practitionerin. Seit über 10 Jahren begleitet sie Menschen beim Schreiben. Dabei durfte sie erfahren: Ganz oft spiegeln sich Dinge im Schreiben oder im Schreibprozess, mit denen man in der Kindheit gekämpft hat oder die einem auch sonst im Alltag Probleme bereiten – nur erkennt man das Muster nicht auf Anhieb. Und: Schreiben im Fluss ist nicht nur Handwerk, sondern auch eine Sache von Körper, Seele und Geist. Wobei es runder läuft, je mehr man letztere in Einklang bringt.
Fotos (c) Michaela Philipzen & Kerstin Krüger